Seit gut acht Jahren besteht das Freiwilligenzentrum Blickwechsel in Rheinbach. Rund 100 Interessierte sind dort schon beraten worden.
Hilfe vermitteln und freie Zeit schenken
Rheinbach. „In zwei Jahren Corona haben wir uns gut gehalten und jetzt auch wieder neue Ehrenamtler gefunden“, resümiert Doris Kübler über den aktuellen Status der Initiative. „Seit sechs Jahren kooperieren wir mit der Taschengeldbörse und übernehmen hier vor allem die administrativen Aufgaben, wie beispielsweise die Aufnahmegespräche mit den Jugendlichen“, ergänzt Gernolf Karrer, das neuste Mitglied im Führungsteam. Die Initiative wurde im März 2014 von Doris Kübler und Angelika Skupnik gegründet. „Wir haben irgendwann mal zusammengesessen und überlegt, wie es nach der Pensionierung weitergehen soll. Und dann stellten wir fest, dass eine Anlaufstelle für Freiwillige hier vor Ort fehlt.“
Der damalige Bürgenneister Stefan Raetz begrüßte die Idee sofort, war er doch seitens des Landes durch das Programm ZWAR (Zeit zwischen Arbeit und Ruhestand) dazu aufgefordert worden, eine entsprechende Position in der Verwaltung einzurichten.
„Wir versuchen Interessierte anzusprechen, wo es nur geht“, erläutert SkupnikdieAkquise von neuen Kräften. Nach einem einstündigen lnterview mit den Freiwilligen wird drum aus den Anfragen an das Zentrum von Seniorenheim bis Offene Ganztagsschule die passende Einsatzstelle ausgesucht. Vier Ehrenamtlerinnen sind seit acht Jahren konstant für Blickwechsel bn Einsatz. Unter ihnen auch eine 80-jährige Rhelnbacherin, die in drei Rheinbacher Seniorenhebnen regelmäßig jede Woche Klavier „auf Zuruf“ spielt. „Sie empfindet die Tätigkeit wie eine Belebung für sich selbst“, berichtet Doris Kübler.
„Praktisch wäre es, wenn wir ab und zu auf ein Back-Office zugreifen könnten, um mal ein paar Kopien zu machen oder eine organisatorische Aufgabe zu delegieren“, wünscht sich Gernolf Karrer. Derzeit wird Blickwechsel mit einem Raum im HimmelroderHofund regebnäßiger Berichterstattung im Heft „Kultur & Gewerbe“ durch die Stadt Rheinbach unterstützt. Da hinter der Initiative kein eingetragener Verein steht, ist Inan immer auf Sachspenden angewiesen. So übernahm zum Beispiel die Kreisspinkasse Köln die Erstellung der Homepage.
Dass die Stadt über ein sehr großes Potential an bürgerschaftlichem Engagement verfügt, wurde auch durch die zeitweise eingesetzte Quartiersmanagerin am Seniorenhaus Römerkanal vor Jahren bereits bestätigt . „Nach zwei Jahren in Rheinbach hat sie gesagt, das ist hier so eine aktive Stadt, mit so vielen Ehrenamtlern und Vereinen, da bin ich völlig überflüssig“, erinnert sich Doris Kübler an die Verabschiedung der Managerin 2020.
Imletzten Jahr hat Blickwechsel sich dem Projekt der Diakonie „Vereinr für Vielfalt“ angeschlossen und mehrere Schulungen mit dein Fokus auf die Hilfe und Beratung von Geflüchteten. Margret Freund aus dem Führungsteam hat sich darüber zur ]ntegrationslotsin schulen lassen, um im Bereich der Flüchtlingshilfe besser vermitteln zu können.
Aktuell ist das Team von Blickwechsel vor allem auf der Suche nach männlicher Unterstützung. Für zwei Senioreneinrichtungen wird zum einen ein Freiwilliger für einen wöchentlichen Männerstammtisch und die Betreuung einer elektrischen Eisenbahn gesucht.
Melden kann man sich über die Webseite des Freiwilligenzentrums blickwechsel-rheinbach.de, in der wöchentlichen Sprechstunde im Himmelroder Hof, donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr oder telefonisch unter: 022 26 / 917210.